Berlin – das Silicon Valley der Startup-Szene?

Die deutsche Hauptstadt Berlin ist mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern eine faszinierende Metropole, die die Touristen aus aller Welt fast schon wie magisch anzieht. Auch für alle Kunst- und Kulturinteressierten hat die Stadt eine Menge zu bieten, dazu gibt es eine äußerst lebendige Musikszene. Einzig und allein in Sachen Wirtschaft hängt man den meisten anderen Bundesländern doch deutlich hinterher – so ist es zumindest ein weit verbreiteter Eindruck. Doch entspricht dies wirklich immer der Wahrheit? Wir haben uns auf eine kleine Reise durch die überaus lebendige Startup-Szene Berlins gemacht und entdeckten dabei viele Dinge, die absolut Mut machen. Junge Menschen mit Unternehmergeist und Lust etwas zu wagen zeigen seit einigen Jahren, was alles möglich ist und einige der neu gegründeten Unternehmen befinden sich heute schon an der Spitze, wenn es beispielsweise um Online Shopping in Deutschland geht. Nicht umsonst sind sogar Global Player wie etwa Google auf die Gründerszene aufmerksam geworden und fördern diese. Könnte man Berlin also gar als Silicon Valley der deutschen Startup-Szene bezeichnen?

Das Paradebeispiel: Der Online Shop von Zalando

Ein leuchtendes Paradebeispiel ist sicherlich der Online Shop von Zalando. An diesem Shop führt für modeinteressierte und internetaffine Menschen in der heutigen Zeit kaum noch ein Weg vorbei, kann man hier doch eine riesengroße Anzahl an Top-Marken aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires finden. Das Besondere ist, dass Zalando grundsätzlich keine Versandkosten berechnet. Gegründet wurde das Unternehmen erst im Jahre 2008 in Berlin von den beiden Unternehmern David Schneider und Robert Gentz. In Windeseile entwickelte sich aus dem Startup ein internationaler Erfolg. Im Jahre 2011 zählte die Website zalando.de zum Kreis der 100 umsatzstärksten Online Shops Deutschlands und inzwischen ist man auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern wie etwa Österreich, Schweiz, Italien, Spanien, Schweden oder Polen tätig. Mit weiteren Angeboten wie der exklusiven Zalando Lounge ist das Unternehmen dabei, sich noch breiter auf dem Markt aufzustellen. Noch heute befindet sich der Hauptsitz in Berlin und entgegen aller gängigen Vorurteile gegenüber Internetprojekten wurden im Unternehmen schon mehr als 2700 Arbeitsplätze geschaffen.

Weitere innovative Unternehmen machen Mut

Doch es ist nicht nur Zalando, das die Fahne der Bundeshauptstadt in der Startup-Landschaft oben hält. Auch Teufel ist solch eine Erfolgsgeschichte, die jedoch schon ein wenig früher, im Jahre 1980, in Berlin begann. Der Spezialhersteller von hochwertigen Lautsprechern hat sich im Laufe der Jahre auf dem Markt etabliert und bietet eine Vielzahl von Multimediasystemen, Heimkinolautsprechern, PC- und iPod-Zubehör und noch einiges mehr an. Das Besondere bei Teufel: Hier bestellt man als Verbraucher direkt beim Hersteller. Dadurch ist eine hochwertige Qualität zu einem vergleichsweise bezahlbaren Preis gewährleistet. Einer der heutigen Hauptkonkurrenten von Zalando sitzt ebenfalls in Berlin und hat sich vor allem auf Schuhe, Taschen und Accessoires spezialisiert. Die Rede ist von Mirapodo, das erst vor wenigen Jahren in Berlin Charlottenburg gegründet wurde. Ebenfalls im Stadtteil Charlottenburg ansässig ist das für Brillen und Kontaktlinsen bekannte Startup Mister Spex. Inzwischen kann sich auch dieses Unternehmen bereits eines immer größer werdenden Kundenstamms erfreuen und längst sind es nicht mehr nur junge Leute, die sich in einen solchen Online Shop reinklicken und ihre Bestellungen tätigen. Es handelt sich also ohne Frage um einen riesigen Wachstumsmarkt.

Berliner Startups aus den verschiedensten Bereichen

Dass man mit innovativen Ideen gerade im Internetgeschäft schnell nach oben kommen kann, haben darüber hinaus auch noch einige andere junge Unternehmen aus der Hauptstadt gezeigt. Flaconi beispielsweise beweist, dass man über das Netz auch erfolgreich Parfüm verkaufen kann. Die in der Chausseestraße ansässige yourdelivery GmbH hingegen hat mit Lieferando eines der führenden Onlineportale für Essensbestellung entwickelt. Vom klassischen Pizzaservice über Dönerläden bis hin zum Thai-Food ist auf der Seite alles zu finden und kann per Mausklick bestellt werden. Schließlich gibt es da auch noch den Defshop, der von Berlin aus Hip Hop- und Streetwear versendet und mit einem Sortiment von über 4000 Produkten laut eigenen Angaben einer der größten Anbieter Europas in diesem Segment ist. Und das sind erst einige wenige der bekanntesten Beispiele für die lebendige Startup-Szene an der Spree. Entsteht hier also tatsächlich etwas Vergleichbares wie das legendäre Silicon Valley in den USA? Ein direkter Vergleich ist vielleicht ein wenig hoch gegriffen, aber es tut sich doch einiges und man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren noch einige junge Unternehmen aus Berlin die Internetwelt erobern werden.